Was ist Budo?
Budo ist der Oberbegriff für alle traditionellen japanischen Kampfkünste, die nicht nur Techniken des Kampfes lehren, sondern auch eine innere Philosophie beinhalten. Der Begriff setzt sich aus den Zeichen „Bu“ (kriegerisch, Krieg, Kampf allgemein) und „Do“ (Weg) zusammen. Wörtlich übersetzt bedeutet es also: „Weg des Krieges“ oder „Weg des Kampfes“.
Budo ist somit nicht einfach nur eine Form des sich Bewegens, sondern als Sport ausgeübt, eine Methode zur ständigen (lebenslangen) Selbstvervollkommnung. Neben den körperlichen Fertigkeiten werden mittels eines differenzierten Wertesystems Geist und Charakter geschult, um ein respektvolles und höfliches Verhalten zu entwickeln. Im Zentrum steht der Gedanke, dass Budo die zentralen Tugenden – Respekt, Höflichkeit, Mut und Geduld – des Praktizierenden formt und so zu sozialem Wohlstand und Harmonie beiträgt.
Geschichte und Entwicklung des Budo
Budo entstand in Japan nach der Meiji-Restauration (1868) und diente ursprünglich der Bewahrung traditioneller Kampfkünste. Diese Künste, die zur Zeit der Samurai (ca. 1160 bis 1868) ausgeübt wurden, umfassten Techniken mit und ohne Waffen. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich aus den militärischen Künsten, auch „Bujutsu“ genannt, viele moderne Budo-Stile entwickelt, die heute nicht nur in Japan, sondern auf der ganzen Welt praktiziert werden.
Wofür steht GenDai und welche Budo-Sportarten zählen dazu?
GenDai steht als relativ moderner Ausdruck für alle Budo-Sportarten die ohne weitere Sportgeräte (Waffen) auskommen, die also lediglich mittels des eigenen Körpers betrieben werden. Sie umfassen verschiedene Kampfkünste, die auf den Prinzipien von Körperbeherrschung, geistiger Disziplin und moralischer Stärke beruhen. Zu den bekanntesten gehören:
- Sumo: Eine sehr ursprüngliche Form des japanischen Ringkampfes, bei dem es hauptsächlich darum geht, den Partner aus dem Gleichgewicht oder zum Verlassen einer festgelegten Fläche, traditionell ein mit einem Strohseil abgesteckter Kreis, zu bringen.
- Judo: Entwickelt von Jigorō Kanō, welches auf dem Prinzip „Siegen durch Nachgeben“ basiert. Die traditionellen Säulen des Judo beinhalten sowohl Boden- und Stand-Wurftechniken als auch Kata (sog. Formenlauf).
- Kara-te-do: „Der Weg der leeren Hand“, betont ursprünglich eher Stoß-, Schlag-, Block- und nur sekundär Tritttechniken. Aufgrund der zahlreichen Stile des Kara-te-do kann die Gewichtung dieser Gruppen sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.
- Jiu-Jitsu: „Sanfte Kunst“, eine (disziplinübergreifende) Form, die einerseits Wurf-, Hebel- und Würgetechniken, andererseits aber eben auch Schlag-, Stoß- und Tritttechniken verwendet. Auch im Jiu-Jitsu finden sich teils stark institutionell geprägte Unterschiede in den Ausprägungen der Anwendungsformen.
Allen Budoka ist gemein, das ihre regelmäßige Körperertüchtigung – das Training – auf Respekt, Disziplin und Selbstkontrolle aufbaut. Ein zentraler Aspekt des Budo ist die Charakterentwicklung und die Schärfung des Urteilsvermögens, um über ‚inneres Gleichgewicht und Ruhe‘ auch im Alltag einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten zu können.
Budo-Werte leben
Neben den Techniken lernen Budoka, ihre Energie effizient einzusetzen und in Harmonie mit der Umwelt zu leben. Körperliche Fertigkeiten und Leistungsfähigkeit sind somit nur ein Teil des umfassenden Trainings. Disziplin, Konzentrationsfähigkeit und Durchhaltevermögen werden ebenso geschult. Budoka werden stets dazu ermutigt, die Philosophie und die Lehren ihres Sports auf ihr tägliches Leben anzuwenden und so nicht nur bessere Kämpfer, sondern auch bessere Menschen zu werden. Um die Hürden des Alltags und der eigenen Psyche besser zu meistern, wird bereits in jungen Jahren dazu ermutigt, sich beständig auf’s Neue Herausforderungen zu stellen, um diese auf Dauer souveräner und selbstbewusster meistern zu können.
Wie wird Budo in Japan heute praktiziert?
In Japan sind Kampfkünste tief in der Kultur verwurzelt und werden in Schulen sowie Universitäten unterrichtet. Viele Japaner üben diese Kampfkünste, um ihre Gesundheit zu verbessern und gleichzeitig die Traditionen und Werte des Budo zu bewahren.
Ausrüstung und Training
Traditionell ist die Ausrüstung im Budo einfach, aber von großer Bedeutung. Im Karate, Judo und anderen Disziplinen trägt man spezielle Kleidung, meist aus Baumwolle, die den Bewegungen des Kämpfers angepasst ist. Hinzu können in manchen Disziplinen auch schon mal Accessoires wie Stirnbänder mit aufgedruckten Aufmunterungen („Hissho“ für sicheren Sieg) kommen.
Gibt es Missverständnisse über Budo?
Ja, vor allem im Westen wird Budo oft als rein körperliche Aktivität oder als exotische Sportart verstanden, bei der es um Wettkämpfe und Pokale geht. Im Ursprung und insbesondere ist bis heute in Japan jedoch Budo vor allem eine ganzheitliche Lehre, die Kampfkunst mit ethischen und spirituellen Werten verbindet. Es geht nicht nur um das Besiegen eines Gegners, sondern um das Meistern von sich selbst. Daher ist auch das leider bis in die heutige Zeit noch immer verbreitete Klischee, dass Budo vorrangig männlichen Sportlern vorbehalten ist, Unsinn. Hier kann sich jeder finden, auch Menschen mit Beeinträchtigungen zeigen seit mehreren Jahren bei den Olympischen Spielen, dass Judo einfach jedem, der gewillt ist, intensiv an seiner Vervollkommnung zu arbeiten, etwas zu geben hat.
Fazit
Budo ist nicht nur eine körperliche Kunst, sondern auch ein spiritueller Weg, der den Übenden zu Disziplin, Respekt und moralischer Klarheit führt. Es verbindet Kampfkunst mit persönlicher Entwicklung und steht für weit mehr als nur körperliche Fertigkeiten. In der modernen Welt hat Budo seinen Platz sowohl als Sport als auch als Weg zur Selbsterkenntnis gefunden und trägt so zum körperlichen und geistigen Wohlbefinden der Praktizierenden bei.
Eine Auswahl unserer Erfolge
- Gründung – aktiv seit Januar 2012, bereits im 1. Jahr mehr als 100 Mitglieder
- Schülerzahlen – Mitte 2014 erstmals über 200 aktive Schüler
- AGs und Projekte – Leitung von unzähligen AGs und Projekten zum Thema Selbstschutz und -verteidigung an diversen (vor-)schulischen Einrichtungen in Dachau sowie dem gesamten Dachauer Umland bis hin nach München
- Eigene Veranstaltungen – Ausrichter unzähliger Veranstaltungen, darunter: Judo- und Ballspielturniere, Trainingslager, Karate-Kata-Wettbewerbe, Sonderaktionen wie Lauf in den Frühling u. v. m.
- Wettkampfteilnahmen – Teilnahme an lokalen, (über-)regionalen teils auch internationalen Judo-Wettkämpfen im gesamten Bundesgebiet wie europäischen Ausland mit vielen Erfolgen und sogar einigen Einzeltiteln
- Oberbayernkader – stellt seit 2022 regelmäßig eine der größten Abordnungen für die Oberbayerischen Kaderlehrgänge mit mehreren männlichen und weiblichen Athleten
- Madl Power – u.a. Bayerische Vereinsmannschaftsmeister (VMM) im Judo bei den Frauen in der Altersgruppe U15 sowie unter den Top-10 bei Deutschen Jugendpokal, mehrfach aktive Teilnehmer in der Mannschaft des Oberbayernkaders beim Gewinn von Veranstaltungen wie dem Südbayern- oder René-de-Smet-Pokals
- Hervorragende Ausbildung – Unser Auszubildender konnte 2022 als Bester Bayerns abschließen und wurde durch die IHK entsprechend honoriert.